Der IoT Zeppelin

 

Die Welt von IoT (Internet of Things) vernetzt Sensoren, Geräte und ermöglicht deren Steuerung via Anwendungen (automatisiert oder über Interfaces für Computer und mobile Endgeräte).

 

Wie Agilität den Zeppelin zum fliegen bringt, möchte ich in diesem Beitrag kurz durchleuchten.

 

Hierfür ein kleiner Exkurs in die Architektur von IoT Szenarien:

 

Auf der einen Seite befinden sich Geräte und Aktoren (z.B. Steckdosen, Lampen, Sensoren und Schalter) diese kommunizieren über diverse Gateways mit einem Rechenzentrum (oder einer Cloud). In diesem Rechenzentrum werden Gerätedaten (z.B. Typ, Funktionsumfang und Internetadresse) verwaltet. Zusätzlich werden dort auch alle anfallenden Daten (z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit oder Ein/Aus Zustand) von den Geräten in einem „Data Lake“ gesammelt. Je nach Anwendungsfall und Menge der Endgeräte können dort mehrere Millionen Datensätze im Minutentakt eintreffen.

 

Damit diese Daten ausgewertet werden können, werden diese standardisiert und in einem Data Warehouse aufbereitet. Alternativ kann man darauf natürlich auch verzichten und alle Auswertungen, wenn möglich, direkt auf dem Data Lake ausführen.

 

Auf der anderen Seite befinden sich zahlreiche Anwendungen und Services, die Daten auswerten und Aktionen durchführen (z.B. Berechtigungen prüfen, Analysen und Machine Learning).

Da auch das IoT keinen Selbstzweck erfüllt, sondern einen Kundennutzen bringen möchte, sind alle Schichten für den Kunden relevant. So hilft es dem Kunden beispielhaft nichts, wenn er eine sichere Cloud Anbindung bekommt, jedoch keine Steuerungsanwendung.

 

Ebenso betreten viele IoT Anwendungen absolutes Neuland, weshalb eine vorausschauend realistische Planung unmöglich wird (insbesondere über Funktionen und Möglichkeiten).

 

Daher ist eine iterative Produktentwicklung zielführend und anzuraten.

Im ersten Schritt werden Möglichkeiten in einem Prototyp validiert und erste lauffähige Anwendungen erstellt. Hier werden bereits möglichst viele Aspekte berücksichtigt, um ein „Minimum Valuable Product“ herzustellen, dass die Grundanforderungen an die Idee erfüllt. Das bedeutet, von der Datenhaltung bis zur Oberfläche auf dem mobilen Endgerät werden die Schritte auf ein Mindestmaß reduziert und ggf. später in der weiteren Produktentwicklung angepasst.

 

Das erste Vermarktungsreife Produkt wird in der nächsten Phase erstellt. Hier wird direkt gegen das Kundenfeedback validiert. Auch hier ist wichtig: alle horizontalen Schichten sind hier auf das Mindeste reduziert und auch hier wird im weiteren Verlauf der folgenden Iterationen Funktionalität und Architektur angepasst.

 

Die weiteren Iterationen verhalten sich nicht anders. Es wird stets geprüft und reduziert, welche Funktionalitäten sinnvoll und zum aktuellen Stand wichtig sind. Jedes Mal erneut werden dann notwendige Anpassungen vollzogen.

 

So ist sichergestellt, dass jede Iteration ein für den Kunden brauchbares Gesamtpaket bereithält, das er im vereinbarten Umfang nutzen kann. Iteration für Iteration werden auch die horizontalen Schichten angepasst und an aktuelle Bedürfnisse ausgerichtet – z.B. den Umzug in eine Cloud-Umgebung, falls die Datenverarbeitung mehr Zeit als notwendig beansprucht.

 

Der IoT Zeppelin gibt Ihnen eine Richtschnur, wie ein vertikaler Durchstich in jeder Umsetzungsphase möglich ist – und vor allem, wie sich Product Owner, Architekten, Softwareentwickler und andere Beteiligte auf einen gemeinsamen Nutzen verständigen können.